Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Thüringen e.V.
Es ist kaum zu glauben – aber satte 30 % der eingesetzten Heizwärme gehen bei Altbauten durchschnittlich
über die Außenwände verloren. Dabei ergeben sich gerade bei Häusern, die mit einem
sogenannten zweischaligen Mauerwerk erstellt wurden, durch die vorhandene Luftschicht gute Möglichkeiten
einer nachträglichen Wärmedämmung. Unumstritten sind der wärmetechnische Nutzen und die
positiven Effekte einer nachträglichen Verfüllung des Luftspaltes mit Kerndämmstoffen auf die
Energiebilanz und Wohnbehaglichkeit eines Gebäudes. Schon bei einer 4 bis 5 cm dicken
Dämmstoffschicht geht über die Außenwände vergleichsweise nur noch halb so viel
Wärme verloren wie eingangs geschildert.
Immer noch halten sich allerdings Vorurteile bezüglich der Kerndämmung. Als Risiken empfunden
werden oftmals die fehlende Belüftung, die Behinderung des Wasserablaufs innen an der Vormauerung und
dadurch befürchtete Feuchteschäden. In unseren Nachbarländern allerdings kennt man solche
Ängste nicht. Weit verbreitet ist die Kerndämmung z.B. in der Schweiz, in Holland und Dänemark.
Dort wird seit langem vielfach Mineralwolle eingeblasen, nachteilige Auswirkungen aber sind nicht bekannt
geworden. Eine Studie aus Holland kam zu überwiegend positiven Ergebnissen bei Altbauten, ebenso liegen
aus Dänemark Ergebnisse vor, die eine 95%ige Zufriedenheit der Bauherren ausweisen. Der Verdacht liegt
also nahe, dass es sich bei den Vorbehalten gegen die Kerndämmung tatsächlich um Vorurteile handelt,
wie sie im Bauwesen allgemein und speziell im Umfeld der thermischen Bauphysik häufig vorkommen. Wird die
Dämmschicht verantwortungsvoll von einem Fachbetrieb als dauerhaft wasserabweisender Stoff eingebracht,
so besteht kein Grund, auf diese Maßnahme zur effektiven Energieeinsparung zu verzichten.
Quelle: Verbraucherzentrale Thüringen e.V.